In unseren Breitengraden Wassermelonen anzubauen, klingt zunächst nach einer verrückten Idee. Tatsächlich wird genau das aber schon seit Jahren praktiziert. Botanisch handelt es sich bei der Wassermelone um ein Kürbisgewächs, sodass Aufzucht und Ernte ähnlich wie bei Kürbissen und Gurken verlaufen. Besondere Anforderungen stellen Wassermelonen vor allem beim Thema Wärme.
Wann und wo sollte man Wassermelonen pflanzen?
Wassermelonen werden einjährig kultiviert, sodass ein Wassermelonen Anbau grundsätzlich auch in Europa möglich ist. Am besten funktioniert das, indem Setzlinge nach der Vorzucht in den Garten gebracht werden. Die heißen Sommermonate sind die beste Zeit für das Pflanzen von Wassermelonen. Es braucht sehr viel Wärme, um gute Ergebnisse zu erzielen. Weniger als 12 °C sollte eine Wassermelone zu keinem Zeitpunkt ausgesetzt werden. Es sind also windgeschützte Standorte mit einer hohen Sonneneinstrahlung zu bevorzugen. Eine gute Hilfe kann schwarze Beetfolie sein, welche Wärme sammelt und Feuchtigkeit im Boden hält.
Beim Thema Wasser sind Wassermelonen recht anspruchsvoll. Sie benötigen sehr viel davon, reagieren aber gleichzeitig empfindlich auf Überwässerung. Wer zu viel gießt, riskiert Wurzelfäule. Gegossen werden sollte auch nie auf die Blätter, da ansonsten schädliche Pilze entstehen können. Als guter Zeitpunkt für den Anbau von Wassermelonen hat sich der Monat April bewährt. Wer in dieser Zeit Anzuchttöpfe mit einer Mischung aus Garten- und Blumenerde aussät, hat gute Aussichten auf Erfolg. Nachdem die Samen etwa zwei Monate auf der Fensterbank oder im Gewächshaus gekeimt sind, kann der Umzug in den Garten ungefähr Anfang bis Mitte Juni stattfinden, wenn der Boden warm genug ist.
Wassermelone Anbau mit gutem Boden
Um erfolgreich Wassermelonen ernten zu können, ist ein guter Boden eine der wichtigsten Voraussetzungen. Er sollte wasserdurchlässig und locker ausfallen und keine Staunässe zulassen. Außerdem ist eine gute Anreicherung mit Nährstoffen zu beachten. Diese kann zum Beispiel durch das Zumischen von Kompost oder Düngemitteln erreicht werden. Der beste pH-Wert für Wassermelonen liegt zwischen 6,2 und 6,8. Die Pflanzen vertragen in der Regel aber auch Werte bis hin zu 6,0. Wassermelonen sind bekanntlich sehr große Früchte, welche entsprechend auch genügend Platz benötigen. Im Garten sollte deshalb zwischen einzelnen Setzlingen stets etwa ein Meter Platz bleiben. Wichtig für die erfolgreiche Aufzucht von Wassermelonen ist zudem ein regelmäßiges Schneiden der Blätter. Dies sollte schon bei Jungpflanzen an den Spitzen vorgenommen werden. So bilden sich sehr viele Blüten. Etwas später sind große Blätter zu entfernen, damit die Pflanze ihre gesamte Kraft in das Wachstum der Wassermelonen steckt. Im besten Fall befindet sich im Sommer an jedem Zweig nur eine Handvoll Blätter.
Wassermelonen ernten
Nach einer erfolgreichen Aufzucht lassen sich Wassermelonen in der Regel Ende August ernten. Die großen Früchte brauchen deutlich mehr Zeit zum Reifen als andere Kürbisgewächse wie Zucchini oder Gurken. Zum Teil kann es auch bis in den Herbst hinein dauern, bis die Ernte fällig wird. Es gibt verschiedene Anzeichen, die für eine reife Wassermelone sprechen. Ein starkes Indiz ist etwa die Farbe. Reife Früchte verfügen über eine tiefe, dunkelgrüne Farbe und verfärben sich an der Auflagestelle ins gelbliche. Auch der Klang einer Wassermelone ist eine gute Hilfe. Bei einer reifen Frucht sollte beim vorsichtigen klopfen ein dumpfer Ton erklingen. Die Ernte von Wassermelonen fällt spätestens dann an, wenn die Blätter anfangen, sich ins Gelbe zu verfärben.
Es ist zu empfehlen, nur reife Wassermelonen zu ernten. Unreife Früchte schmecken kaum süß und reifen so gut wie überhaupt nicht mehr nach. Ungekühlt können frisch geerntete Wassermelonen für etwa zwei Wochen gelagert werden. Ein Einfrieren ist nicht möglich, da die Früchte nach dem Auftauen sehr matschig werden. Am besten ist es also, die Früchte nach der Ernte so schnell wie möglich zu verzehren. Ungeschnittene Wassermelonen halten bei einer unbeschadeten Schale besonders lange. Bereits geschnittene oder beschädigte Wassermelonen werden am besten mit Klarsichtfolien abgedeckt und an einem kühlen, dunklen Ort wie etwa dem Keller verwahrt.