Wenn Du gern Heilpflanzen selbst anbaust, dann solltest Du in Deinem Garten auch den Wacholder bzw. den Juniperus anpflanzen. Dieser ist ein beliebtes Gehölz, denn er besitzt sehr viele Möglichkeiten der Gestaltung. Ehe es an das Pflanzen geht, solltest Du den Standort sorgfältig auswählen. Diese Zypressenpflanze hat besondere Anforderungen und fühlt sich nicht an jedem Standort wohl.
Die Wuchsform des Wacholders
In seiner Wuchsform ist der Wacholder besonders vielseitig. Es gibt gerade wachsende und stämmige Arten, die sehr stark in die Breite wachsen. Die Pflanzen sind normalerweise mehrstämmig und gehen mit der Zeit meist in die Breite, weil da die größten Äste zerfallen. So entstehen teilweise recht wirkende Kronenarten. Generell wächst der Juniperus recht langsam und kann je nach Bodenbeschaffenheit und Standort meistens Höhen im Bereich von fünf bis acht Meter erreichen.
Wie hoch kann Wacholder werden
Auch zwölf Meter hohe Sträucher sind möglich. Die Breite der Kronen variiert auch stark. Der Zuwachs in einem Jahr ungefähr 10 bis 16 Zentimeter in der Höhe, in der Breite sind es etwa fünf Zentimeter. Die Rinde ist gräulich-braun und in den ersten Jahren glatt. Später zeigt diese an den Stämmen und Ästen lange Risse. Der Juniperus bildet in seiner Annäherung an die sandigen und trockenen Böden des eigenen Lebensraums tiefe Wurzeln und kann bis zu 600 Jahre alt werden.
Der Wacholder ist ein immergrüner Strauch und trägt nadelartige und stechende Blätter, welche in sogenannten Wirteln zu dritt an den Zweigen wachsen. Diese sind etwa 1 bis 2 Millimeter breit, 15 Millimeter lang und besitzen auf der oberen Seite einen tiefen und hellen Streifen, in welchem sich die spaltartigen Öffnungen befinden. Die Farbe des Laubes variiert je nach Strauch zwischen leicht braun und hellgrün.
Die Wuchsbedingungen des Wacholders in Deinem Garten
Der Wacholder ist besonders frosthart und kann zugleich mit Trockenzeiten sehr gut umgehen. Er verträgt jedoch nur wenig Schatten. Bei einem starken Mangel an Licht sterben zuerst die Nadeln ab und der Krone werden braue Stellen sichtbar. An die Bodenart und an den pH-Wert ist Wacholder sehr anpassungsfähig. Er wächst generell auf nährstoffarmen und sauren Humus- und Sandböden und auf kalkhaltigem und lehmigem Untergrund. Staunässe und viel Wasser verträgt der Strauch jedoch nicht.
Da sich der Wacholder nach einer gewissen Zeit am gleichen Standort nicht gut versetzen lässt, werden die Sorten in aller Regel als Pflanzen für den Container angeboten. Du kannst sie aber auch ganzjährig pflanzen. Im Sommer des gleichen Jahres solltest du jedoch auf eine hinreichende Versorgung mit Wasser achten. Eine besondere Vorbereitung de Bodens ist nicht notwendig, nur Lehmböden werden eventuell mit Sand oder Humus aufgelockert.
Hat Wacholder Beeren oder Zapfen?
Die oftmals Wacholderbeeren genannten Früchten sind eigentlich fleischartige Zapfen, welche im zweiten bis dritten Jahr wachsen. Die weiblichen Blüten besitzen jeweils drei Schuppen, welche sich nach der Befruchtung kugelartig wölben. Diese sind im gereiften Zustand schwarz-bräunlich gefärbt, meist auch graubläulich und etwa fünf Millimeter dick. Die Beeren verwendest Du in der Küche am besten als Gewürz für leckere Wildgerichte. Ebenfalls sind diese eine wichtige Zutat für die Herstellung von Gin.
Muss man Wacholder düngen?
Der Juniperus kommt ohne spezielle Pflegemaßnahmen sehr gut aus. Eine Düngung solltest – wenn überhaupt – nur besonders sparsam vornehmen. Eine Kompostgabe im Frühling reicht auf jeden Fall aus. Sollten die Wacholderpflanzen trotz hinreichend Sonne braune Spitzen an den Trieben zeigen, leiden diese meistens unter Magnesiummangel. Hier hilft eine Zugabe von Bittersalz. Der Juniperus ist generell eine Lichtpflanze, welche an halbschattigen und sonnigen orten gedeiht. Je mehr Sonnenlicht Du dem Strauch gibst, umso üppiger wächst dieser. Natürlich kommt der Wacholder meistens an in lichten Waldflächen vor oder er wächst an Felsen.
Die richtige Anpflanzung des Wacholders
Der etwa 10 Meter hohe Wacholder ist im Handel als sogenannte Ballenpflanze erhältlich. Diese Sträucher kannst Du entweder einzeln oder als Hecke an einen halbschattigen bis sonnigen Standort pflanzen. Hierbei solltest Du jedoch einen Abstand von etwa 70 bis 100 Zentimeter beachten. Die optimale Jahreszeit für das Pflanzen dieses Nadelgehölzes ist generell das Frühjahr, aber auch im zeitigen Herbst kann der Wacholder gepflanzt werden.
Wacholder können sich über ihre Stecklinge selbst vermehren. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Sommer bzw. Spätsommer. Dabei musst Du jedoch besonders geduldig sein, denn der Juniperus wächst nur sehr langsam.
Am besten stellst Du vor dem Pflanzen den Wurzelballen in einen Wassereimer, sodass sich das Substrat hiermit sättigen kann. Dann hebst Du das Pflanzloch aus, welches der doppelten Größe des Ballens der Pflanze entsprechen sollte. Dann mischst Du den Aushub mit angefeuchteten Torf. Kompost oder Mist sind nicht geeignet, da der Wacholder nur wenig Nährstoffe braucht. Nun setzt Du den Ballen in das Pflanzloch, sodass die Oberfläche mit der Erde abschließt. In der kommenden Zeit muss die Pflanze regelmäßig gegossen werden.
Wacholder in der Gartengestaltung
Die Wacholderpflanze eignet sich zur Ausgestaltung von Themengärten, welche Kies- oder Heidebeete besitzen. Während einige Arten mit ihrer flachen Wuchsform unschöne Winkel des Gartens bedecken, können hohe Exemplare für eine gute Anordnung im großen Idyll des Gartens sorgen. Die ebenmäßigen Verzweigungen geben viel Ruhe und verströmen mit dem dunkelgrünen und frischen Nadelbewuchs eine mediterrane Stimmung. Das Gehölz mit den bläulichen Beeren ist besonders schnittverträglich und kann im Vorgarten als Formgebüsch gepflanzt werden.
Wann kann man Wacholder schneiden
Im Frühling oder Herbst kannst Du den Wacholder in Form bzw. zurückschneiden. Es empfiehlt sich hierbei stets die abgestorbenen Holzreste sorgfältig zu entfernen, ehe Du mit dem Rückschnitt beginnst. Hierbei sollte der Wacholder nur an seinen Astgabeln geschnitten und dabei erfolgt der Schnitt nur an den grünen Ästen, wodurch gleichzeitig ein Befall mit Schädlingen an der Pflanze vermieden wird.
Welcher Boden ist geeignet
Der Juniperus wächst am besten in einem humosen und sandigen Boden, an einem sonnenreichen Standort und mit hinreichender Bewässerung. Dieser gehört gleichzeitig zu den anpassungsfähigen Pflanzen, sodass er auch Aberrationen von den Idealbedingungen gut vertragen kann. Wichtig ist generell, dass der Boden durchlässig und gelockert ist. Schwere Böden aus Lehm sind damit zu meiden, ebenso wie die Staunässe. Da der Wacholder ein Tiefwurzler ist, kann dieser nicht als Kübelpflanze verwendet werden.
Der Wacholder kann über die Saat vermehrt werden. Du musst dazu nur zur Reifezeit im Herbst die Saat aus den Beeren in einen Blumentopf mit humoser und sandiger Erde legen, welche geschützt aufgestellt werden müssen. Die Keimphase kann bis zu einem Jahr anhalten. Oftmals geht dies schneller, aber auf jedem Fall wird der Juniperus nicht mehr als zehn Zentimeter in einem Jahr wachsen.
Die Fotos vom Wacholder in diesem Artikel stammen übrigens vom wunderschönen Stiftergarten in Aigen Schlägl, direkt beim Kloster und nur wenige Gehminuten von der Gärtnerei entfernt.