Wissenswertes rund um den Tabak
Die Tabakpflanze (botanisch „Nicotiana“) ist eine Gattung der Nachtschattengewächse und umfasst rund 75 Arten. Nur zwei davon spielen eine Rolle beim Tabakanbau. „Nicotiana tabacum“ ist sehr weit verbreitet und Grundlage für den Virginia-Tabak. Aus „Nicotiana rustica“ („Bauerntabak“, „Machorka“) wird vor allem Wasserpfeifentabak hergestellt.
Die krautigen Tabakpflanzen sind einjährig und werden bis zu zwei Metern hoch. Ihre Blätter sind lanzettlich und im Wechselstand angeordnet. Aufgrund der dekorativen Blüten wird Tabak auch als Zierpflanze und Sichtschutz angebaut. Die Pflanze bildet das Nikotin in den Wurzeln und lagert es in den Blättern und Blüten ab. Das Gift dient ihr zum Schutz vor Fraßschädlingen.
Ursprünglich stammt Tabak aus Latein- und Mittelamerika sowie dem Süden Nordamerikas. Die indianischen Ureinwohner nutzen ihn zum Rauchen und zu medizinischen Zwecken. Ende des 16. Jahrhunderts kamen die ersten Samen nach Europa. In Deutschland liegt das größte Anbaugebiet in der Pfalz.
Videotipp über Tabakanbau
1. Standort, Substrat und Düngung
Tabak wächst und gedeiht auch hierzulande gut. Er mag sonniges Klima bei einer Mindesttemperatur von 15 Grad C mit durchschnittlichen Niederschlägen. Ist es zu trocken, wird das Blattwachstum gehemmt. In sehr regenreichen Sommern kann sich kraftloses Blattwerk entwickeln, da Nährstoffe aus dem Boden gespült werden. Ohnehin ist auf eine ausreichende Düngung zu achten, da die Pflanzen viel Kalium und Kalzium benötigen. Die Erde sollte aus einer Mischung aus Humus, Sand und etwas Lehm bestehen. Lockerer, durchlässiger Gartenboden erfüllt diese Ansprüche in der Regel.
2. Aussaat und Pflege von Tabak
Zum Anbau wird in Mitteleuropa hauptsächlich „Nicotiana tabacum“ genutzt. Davon gibt es zahlreiche Sorten wie Burley, Virginia, Havanna und andere, aus denen individuelle Mischungen hergestellt werden können.
Die Aussaat erfolgt im März bei 18 bis 20 Grad in Anzuchtschalen oder einem Gewächshaus.
Da Tabak ein Lichtkeimer ist, werden die Samen nicht mit Erde bedeckt. Als Anzuchtsubstrat eignet sich Aussaaterde. Sie wird regelmäßig mit einem Wassersprüher vorsichtig befeuchtet.
Nach etwa zwei Wochen keimen die Samen. Ab jetzt ist ein heller Standort ohne direkte Sonne besonders wichtig. Weitere zwei bis drei Wochen später werden die Pflänzchen in größere Töpfe umgesetzt (pikiert).
Ab Mitte Mai bzw. nach den Eisheiligen und einer Größe von acht bis zehn Zentimetern ziehen die jungen Tabakpflanzen ins Freie. Sie können in ein Beet gepflanzt werden (Abstand 40 x 60 Zentimeter), gedeihen jedoch auch in großen Kübeln.
Vier Wochen nach dem Auspflanzen häufelt man am Stängel erstmals Erde an und wiederholt den Vorgang alle zwei Wochen. Das unterstützt das Wurzelwachstum, sorgt für Stabilität und die Nährstoffzufuhr wird verbessert. Zeigen sich erste Blüten und möchte man keine Samen ernten, wird der Trieb unterhalb der Blüten entfernt. Das kommt der Blattbildung zugute.
3. Schädlinge und Krankheiten bei Tabak
Blauschimmel ist die am meisten gefürchtete Erkrankung, denn befallene Pflanzen können nur vernichtet werden. Es gibt jedoch resistente Tabaksorten (z. B. „Pereg“).
Blattläuse und die Larven der Thripsen können ebenfalls kaum bekämpft werden. Zur Vorbeugung sollte nur frische Erde benutzt werden.
Das Wildfeuer, eine Bakterienerkrankung, befällt meist schwache Pflanzen. Vorbeugend kann schon beim Pikieren auf ausreichend Platz und insgesamt auf eine gute Pflege gesetzt werden.
Ebenfalls vorbeugend sollte Tabak nicht in der Nähe von Kartoffeln angebaut werden, ansonsten droht die Übertragung des Y-Kartoffel-Virus.Das Tabak-Mosaik-Virus wird durch Tabakprodukte übertragen, daher ist das Arbeiten mit sauberen Händen und der Verzicht auf das Rauchen beim Auspflanzen ratsam.
Gegen diese und weitere Erkrankungen gibt es kaum direkte Bekämpfungsmöglichkeiten. Wichtig ist die Vorsorge durch ausreichende Pflanzabstände, das Entfernen der Blütenstände (herabfallende Blütenblätter begünstigen Pilzerkrankungen) und regelmäßige Pflege.
4. Samengewinnung und Vermehrung der Tabakpflanze
Bei Pflanzen, die zur Samengewinnung genutzt werden, bleibt der Blütenstand an der Pflanze, bis die Samenkapsel ausgereift und braun sind. Im Spätherbst wird der Blütenstand als Ganzes abgetrennt und zum Trocknen aufgehängt. Sind alle Samen braun, können sie geerntet und für die Aussaat im kommenden Jahr aufbewahrt werden.
Wer mit dem Tabakanbau startet, kann Samen auch im Handel beziehen. Zudem gibt es Tauschbörsen, sodass man immer wieder neue Sorten ausprobieren und den Tabak nach der Ernte mischen kann.
5. Ernte und Trocknung der Tabakblätter
Rund acht Wochen nach dem Pflanzen sind die ersten Blätter erntereif. Das ist an der Gelbtönung der Blattränder, Stängel und Nerven zu erkennen, die zunächst an den unteren Blättern auftritt. Über einen Zeitraum von sechs Wochen und in mehreren Etappen werden diese reifen Blätter seitlich abgebrochen – entsprechend der Erntereife ebenfalls von unten nach oben.
Nach der Ernte werden die Blätter am Stielansatz mit einem langen Wickeldraht und großzügigen Abstand zueinander aufgefädelt. Anschließend wird der Draht in einem gut belüfteten, feuchten Raum gespannt (Scheune, Schuppen, belüfteter Dachboden). Ist die Luftfeuchtigkeit zu gering, etwa in einem Innenraum, trocknen die Blätter zu schnell und der Tabak fermentiert nicht. Das ist jedoch die Voraussetzung dafür, dass er geraucht werden kann. Genussfertige Blätter sind nicht etwa so trocken, dass sie bröseln, sondern haben noch immer eine leicht elastische Konsistenz und eine braune Färbung.
6. Verarbeitung von Tabak
Zum Verarbeiten werden die Blätter flach ausgebreitet und die ungenießbaren mittleren Stränge werden weggeschnitten. Die somit halbierten Blätter stapelt man aufeinander und rollt sie in Längsrichtung auf. Nun werden von der Tabakrolle feine Ringe abgeschnitten – fertig ist der biologische Tabak und die erste Zigarette kann gedreht werden!
Hallo,
wer erzählt denn so ein Quatsch das es schwer war in der DDR an Zigaretten zu kommen? Bestimmte und beliebte Sorten waren schnell mal vergriffen oder nur wenn man die Verkäuferin kannte unter der Ladentheke lagernd!
Aber ansonsten gab es andere Marken an Zigaretten das war nicht wirklich Mangelware.
Angebaut wurde der Tabak um ihn an die Industrie zu Verkaufen. Auch wenn es nur kleine Mengen waren, gabs wohl gutes Geld dafür.
MfG Saka
Vielen Dank an Saka für den Hinweis! Wer sonst noch Infos über den Privaten Tabakanbau in der DDR hat, kann gerne ein Kommentar hinterlassen.
hallo
baue seit 3 jahren eigenen tabak an und suche jetzt raucher die mitmachen vom bauern ein kleines feld zu pachten und dort 99 planzen tabak pro mitglied anzubauen,das würde steuerfrei sein und für 1 jahr für jeden reichen
suce leute vorwiegend im rhein- main gebiet rund um frankfurt/offenbach
kontakt :fischerfrank@web.de
Viel Glück dabei!