Früher waren es Platzgründe, die den Anbau von Spalierobst sinnvoll erscheinen ließen. Heute spielen aber vielmehr gestalterische Ideen für den Garten eine Rolle. Spalierbäume unterteilen das Areal in Räume, sie gliedern es und geben ihm eine individuelle Struktur. Der nachfolgende Artikel erklärt, was bei der Auswahl von Spalierobst zu beachten ist und wie es gepflegt werden muss.
Unser Video über das Pflanzen eines Birnenbaums als Spalierobst.
Das passende Spalierobst auswählen – Welche Bäume eigenen sich als Spalierobst?
Laien sollten sich bei der Auswahl des Spalierobstes im Fachhandel beraten lassen. Schließlich soll die spätere Wuchshöhe des Baumes mit der Größe der vorhandenen Wandfläche harmonieren. Als Spalier-Bäume werden gut erziehbare Obstarten angeboten, die meist auf einer schwach wachsenden Unterlage gedeihen. Beim Apfel, der sich übrigens nur bedingt als Wand-Spalier eignet, ist es die Unterlage M9. Für die Birne wird die als Unterlage A bezeichnete Quitte verwendet. Nur diejenigen Pflanzen, die für größere Wände gedacht sind, werden auf einem schnell wachsenden Sämling veredelt. Außer dem Apfel und der Birne kommen auch andere Obstarten in Betracht, beispielsweise die Sauerkirsche, die Aprikose und der Pfirsich. Der individuelle Geschmack des Gärtners sowie die Platzbedingungen des Baumes dürften darüber entscheiden, welche Art bevorzugt wird. Profis können das Pfropfen im übrigen selbst übernehmen. Sie wählen einen besonders kräftigen Reis von einem gesunden Obstbaum und veredeln ihn auf einer entsprechenden Unterlage. Bei Letzterer kann es sich um einen Sämling aus dem eigenen Garten oder um ein gekauftes Exemplar handeln.
Die beste Pflanzzeit wählen
Am besten wird das Spalierobst im Herbst gepflanzt. Dann bleibt den Bäumen ausreichend Zeit, bis zum Einbruch des Winters in der Erde einzuwurzeln. Zudem ist der Wasserbedarf geringer, wenn die Sonne nicht mehr ganz so hoch am Himmel steht. Alternativ wird im Frühjahr gepflanzt. Getopfte Ware kann außerhalb der Frostperioden das ganze Jahr über in den Boden gesetzt werden. Allerdings muss auf ausreichende Wassergaben geachtet werden.
Obstspaliere bauen oder kaufen
Damit das Spalierobst unter der Last seiner Früchte nicht bricht, benötigt es ein Gerüst. An ihm werden die einzelnen Triebe befestigt. Das Gerüst bezeichnet man in Fachkreisen als Spalier. Die einfachste Form des Spaliers bilden senkrechte Hölzer, zwischen denen im Abstand von ungefähr einem halben Meter horizontale Drähte gespannt werden. Auch Rankgitter aus Metall oder Holzgitter können verwendet werden. Der Vorteil bei selbst gebauten Spalieren besteht darin, dass diese sich hinsichtlich der Größe genau den Gegebenheiten vor Ort anpassen lassen. Wer handwerklich weniger versiert ist, entscheidet sich für Fertigelemente.
Durch richtigen Schnitt zum Spalier erziehen
Bereits vor dem Pflanzen des Baumes sollte feststellen, welche Form er später aufweisen soll. Beim sogenannten lockeren Spalier werden zwei sich gegenüber stehende Triebe schräg an der unteren Ebene des Spaliers angebracht. Anschließend kürzt man sie auf ungefähr ein Drittel ein. Es ist darauf zu achten, dass die Triebe jeweils über einem nach vorn stehenden Auge abgeschnitten werden. Auf einer Höhe von einem weiteren halben Meter kürzt man den Mitteltrieb ein. Es dauert nicht lange, bis sich unterhalb der Schnittstelle neue seitliche Triebe bilden, von denen wiederum zwei sich gegenüber stehende, kräftige Triebe an der nächsten Ebene befestigt werden. Im darauffolgenden Jahr wird die darüber liegende Ebene erzogen.
Beim Fächerspalier hingegen werden die Triebe fächerartig gezogen. Den Mitteltrieb kürzt man nicht wie beim lockeren Spalier ein. Vielmehr bindet man ihn leicht schräg weg, damit sich an der Umlenkung neue senkrechte Triebe bilden. Diese werden wiederum umgelegt und am Spalier befestigt. Zu dicht wachsende Triebe lichtet man aus.
Weitere Videos zum Thema Obst:
Hallo, ich bin Johannes, leidenschaftlicher Fotograf, Videograf und Blogger hinter den meisten Inhalten auf dieser Seite. Fast alle Fotos hier stammen aus meiner Kamera, und bei den Videos kümmere ich mich um die Dreharbeiten sowie den Schnitt, bevor sie auf unseren YouTube-Kanal wandern. Beruflich bin ich in der Welt der Tourismuswerbung und des Internets zu Hause. Dort beschäftige ich mich mit Themen wie KI, TKP, CTR, – kryptischen Kürzeln, die die digitale Werbewelt regieren.
An den Wochenenden bin ich gerne mit der Familie unterwegs, besuche Severin im Glashaus und plane neue Videos und bespreche Gartentrends. Mit der Zeit habe ich mir ein wachsendes Wissen über Pflanzen angeeignet und hoffe, eines Tages einen eigenen kleinen Garten anzulegen. Wenn du Fragen zu meinen Projekten, Fotos oder Videos hast, schreib mir gerne!
Richtig toller Artikel, danke für den Videotipp, viele wertvolle Informationen 🙂