Um den Jahreswechsel herum finden die Rauhnächte oder auch Glöckelnächte bzw. Wolfsnächte genannt, statt. Je nach Region und Brauch variiert die Anzahl zwischen drei und zwölf Rauhnächten. Im Brauchtum wird diesen heiligen Tagen besondere Bedeutung zugemessen. Während der Schwellenzeit zwischen dem alten und dem neuen Jahr stehen die Tore zur Anderswelt weit offen. Die Zeit eignet sich besonders für Räucherrituale, Rück- und Innenschau und für Orakeln. Träume der einzelnen Tage sind den zwölf Monaten zugeordnet und sollen im jeweiligen Monat des kommenden Jahres in Erfüllung gehen. Auch ist diese Zeit optimal, um einen Blick auf das alte Jahr zu werfen und sich vom Ballast des vergangenen Jahres zu befreien und um Altes loszulassen und das Neue einzuladen.
Die wichtigsten Rauhnächte:
• 21./22. Dezember – Julnacht/Thomasnacht/Wintersonnenwende
Diese Nacht ist die längste des Jahres. Das Licht wird neu geboren.
• 24./25. Dezember – Heiliger Abend/Christnacht
Diese Zeit dient dazu, auf die eigenen Wurzeln zu schauen und diese zu stärken. Es ist das Fest der Familie und an diesem Tag bereitet man sich gegenseitig Freude durch Geschenke.
• 31. Dezember / 1. Jänner – Silvester
Nach altem Brauchtum sollte man diese Nacht im Kreise seiner Lieben verbringen. Dies ist wörtlich zu nehmen, denn der Kreis beschützt die Menschen. Es ist die Zeit, um Vorsätze für das neue Jahr zu fassen und das alte Jahr Revue passieren zu lassen. Glückliche Liebesstunden sollen durch das Tragen roter Unterwäsche in der Silvesternacht begünstigt werden.
• 5./6. Jänner Epiphanie/Erscheinung des Herrn/Heilige Drei Könige, Frau Holle-Tag
In Anbetung der Heiligen drei Könige feiert die Kirche die „Erscheinung des Herrn“. An diesem Tag oder vielerorts auch schon zuvor ziehen die Sternsinger umher und segnen die Häuser. Die drei Buchstaben C+M+B, die die Sternsinger über der Haustüre mit geweihter Kreide schreiben stehen für „Christus mansionem benedicat“ – das heißt: „Christus segne dieses Haus“. Das Haus soll dadurch vor Brand, Unwetter und Einbruch geschützt werden.
Zum Tag der Heiligen Drei Könige schließt sich das feinstoffliche Tor zur Anderswelt. Es ist nochmals Zeit, Rückschau auf die vergangenen Tage zu werfen, um dann gestärkt in den Alltag zurückzukehren. Möge das neue Jahr viele schöne Momente für uns alle bereithalten.
Bedeutung von Sonnenschein an den einzelnen Lostagen
- 25. Dezember: Es wird ein glückliches, neues Jahr werden.
- 26. Dezember: Preiserhöhungen stehen an.
- 27. Dezember Streitigkeiten kommen auf.
- 28. Dezember: Fieberträume werden Familienmitglieder plagen.
- 29. Dezember: Es wird eine gute Obsternte.
- 30. Dezember: Auch alle anderen Früchte gedeihen prächtig.
- 31. Dezember: Die Viehweiden tragen saftige Kräuter.
- 2. Jänner Fische und Vögel sind zahlreich.
- 3. Jänner Gute Kaufmannsgeschäfte stehen ins Haus.
- 4. Jänner Unwetter kommen hernieder.
- 5. Jänner Nebeltage treten vermehrt auf.
- 6. Jänner Zwist und Hader kommt auf.
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