Folgende Punkte werden in diesem Artikel vorgestellt
- Was ist der Zeitpunkt um einen Obstbaum zu kaufen
- Welche Wuchsform gibt es
- Die richtige Obstsorte auswählen
- Warum Wurzelnackt oder Ballen
- Der beste Standort für den Obstbaum
Was ist der beste Zeitpunkt um einen Obstbaum zu kaufen?
Obstbäume können im Frühling, im Sommer, im Herbst und sogar noch im Winter gepflanzt werden. Allerdings ist nicht jeder Zeitpunkt gleich gut geeignet. Der Pflanzzeitpunkt entscheidet darüber, wie gut der Baum anwachsen und sich in den ersten Jahren entwickeln wird.
Das Frühjahr ist die beste Zeit um einen Obstbaum zu pflanzen. Je nach Witterung ist hierfür die Periode von Ende Februar bis Anfang April besonders gut geeignet. Ideal ist der März. In dieser Zeit beginnen die Bäume gerade erst mit ihrer Vegetationsperiode und haben daher noch viel Zeit, um einzuwurzeln. Hinzu kommt, dass das Wetter im Frühjahr noch sehr mild und regenreich ist, was natürlich das Wurzelwachstum begünstigt.
Ein weiterer guter Zeitpunkt ist die Periode von Oktober bis Dezember. Im Herbst kann mit dem Pflanzen begonnen werden, sobald die Obstbäume ihre Blätter abgeworfen haben. Dann können die Bäume noch in die Erde gesetzt werden, solange es keine strengen Bodenfröste gibt.
Welche Wuchsform sollte man wählen?
Eine beliebte Wuchsform vor allem für kleine Gärten ist die Säulenform. Diese Bäumen wachsen sehr gerade und bilden fast keine Nebentriebe aus. Sie werden auch nicht wesentlich höher als 2 Meter, was das Ernten deutlich erleichtert. Vor allem Äpfel und Birnen gibt es häufig als Säulenform zu kaufen. Für naturbelassene Gärten oder Streuobstwiesen eignet sich diese Form aufgrund ihres Erscheinungsbildes weniger.
Eine andere weit verbreitete Wuchsform ist der Spindelbusch. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich hierbei um eine eher buschige Wuchsform. Diese Form muss durch regelmäßigen Schnitt unterstützt werden, ist allerdings auch von der Veredelungsunterlage abhängig. Zur Heranziehung eines Spindelbuschs sollten nur schwachwüchsige Unterlagen Verwendet werden. Der Spindelbusch hat den Vorteil, dass er nicht zu groß wird und daher die Früchte im Gegensatz zum Baum ohne Leiter geerntet werden können.
Bei Bäumen wird die Wuchsform nach der Stammhöhe unterschieden. Ausschlaggebend ist dabei die Höhe, ab welcher die Krone beginnt und nicht etwa die Gesamthöhe des ausgewachsenen Baumes. Erreicht wird die Stammhöhe durch Aufasten, also durch das Entfernen der unteren Seitentriebe. Der sogenannte Viertelstamm ist eine beliebte Variante für kleine Gärten. Die Stammhöhe beträgt hier nur etwa 60 bis 80 cm. Beim Halbstamm beträgt die Stammhöhe meist 120 bis 160 cm.
Von einem Hochstamm spricht man bei Stammhöhen jenseits von 160 bis 180 cm. Ein Viertelstamm hat natürlich den Vorteil, dass die Früchte zumindest an den unteren Ästen einfach zu erreichen sind. Da die Zweige eines solchen Baumes später jedoch bis knapp über dem Boden hängen, ist es schwierig, die Fläche unter ihm zu nutzen und zu pflegen. Der Halbstamm erlaubt dagegen das ungehinderte Bewegen unter dem Baum, wobei die Früchte noch gut zu erreichen sind. Hochstämme bieten soviel Freiraum, dass sogar mit einem Fahrzeug unter dem Baum gefahren werden kann. Sie sind daher die bevorzugte Form für Obstplantagen aber auch für Straßenanpflanzungen. Ohne Leiter oder andere Hilfsmittel wird die Ernte allerdings schwierig.
Welche Obstbaumsorte sollte man wählen?
Ein Klassiker unter den Obstbäumen ist der Apfelbaum. Er bevorzugt sonnige Standorte und lockere Böden. Da Apfelbäume selbstunfruchtbar sind, sollten für eine reiche Ernte noch andere Exemplare in der Nähe stehen. Bis er das erste Mal richtig Früchte trägt vergehen mindestens 5 Jahre, viele alte Sorten brauchen noch länger. Apfelbäume können bis zu 100 Jahre alt und 10 Meter hoch werden. Ein Sommerapfel trägt bereits im August, doch die Früchte sind nicht lange haltbar. Der Spätapfel hat eine bessere Lagerfähigkeit.
Birnen ähneln in ihrem Wuchs und ihren Ansprüchen den Äpfeln, mögen jedoch keine vollsonnigen Standorte. Einige Sorten können am Spalier gezogen werden.
Ein beliebtes Sommerobst sind die Kirschen. Sie profitieren von nährstoffreichen Böden und viel Sonnenschein. Bereits nach 2-3 Jahren können die ersten Kirschen geerntet werden., aber nur, wenn noch andere Pflanzen in der Nähe stehen. Kirschen sind besonders empfindlich für Spätfröste rund um die Eisheiligen. Ein besonders anspruchsloses Obst sind die Quitten. Sie kommen mit wenig Wasser zurecht, vertragen aber keine Standorte mit tiefen Minusgraden. Im Gegensatz zu vielen anderen Obstsorten sind sie sogar selbstfruchtbar.
Pfirsiche gedeihen bei uns nur in guten Lagen, da sie aus dem Mittleren Osten stammen. Viel Sonne und eine windgeschützte Lage sind ein Muss. Spätfröste während der Blüte müssen vermieden werden. Im Sommer brauchen sie viel Wasser. Pfirsiche sind selbstfruchtbar und werden nur 6-8 Meter hoch. Der Aprikosenbaum ähnelt in seinen Ansprüchen dem Pfirsich, jedoch ist die Wasserversorgung nicht ganz so kritisch. Je nach Sorte kann die Winterhärte unterschiedlich gut ausfallen. Wie beim Pfirsich sind Nachtfröste im Frühjahr eine Gefahr für die Ernte.
Was ist der Unterschied zwischen wurzelnackt und Ballen?
Ein Baum, der wurzelnackt verkauft wird, hat keinen Topf und keine Erde. Das heißt, die Wurzeln liegen frei. Natürlich sind diese Bäume auch in der Erde angezogen worden, aber zum Verkauf wurden sie dann ausgegraben und die Wurzeln zurückgeschnitten. Das Ausgraben erfolgt normalerweise im Herbst mit dem Einsetzen der Wurzelruhe. Wurzelnackt verkaufte Bäume haben den Vorteil, dass sie besonders günstig sind, denn der Gärtner spart sich den Topf und die Topfhaltung, welche pflegeintensiver ist als eine Haltung in der Erde.
Wurzelnackte Bäume wachsen übrigens, insofern sie fachgerecht ausgegraben wurden, auch hervorragend an. Allerdings sollten sie nach dem Ausgraben spätestens im nächsten Frühjahr gesetzt werden. Einen Sommer können sie ohne Wurzelballen nicht überstehen. Wenn der Baum bereits Blattgrün austreibt, dann ist es für das Pflanzen fast schon zu spät. Er entwickelt dann bis zum Sommer nicht mehr ausreichend Wurzeln und droht Gefahr, zu vertrocknen. Wurzelnackte Obstbäume sollten übrigens vor dem Pflanzen mit den Wurzeln ein bis zwei Tage ins Wasser gestellt werden.
Die Alternative zu wurzelnackten Bäumen sind Obstbäume im Topf oder Container. Sie sind teurer als wurzelnackte Pflanzen, haben aber den Vorteil, dass sie nicht sofort gesetzt werden müssen. Getopfte Bäume können auch einen Sommer im Topf überstehen, ausreichende und regelmäßige Bewässerung natürlich vorausgesetzt. Zudem können Bäume aus dem Topf auch in den Sommermonaten relativ problemlos gepflanzt werden, da sie bereits über ausreichend feines Wurzelwerk zur Wasserversorgung verfügen. Getopfte Bäume sind daher ideal, wenn noch nicht genau feststeht wann und wo der Baum eingepflanzt werden soll.
Eine Zwischenform sind Bäume mit Wurzelballen im Jutesack. Durch diesen bleibt der Wurzelballen relativ gut feucht. Obstbäume mit Wurzelballen im Jutesack können daher auch nach dem Beginn der Vegetationsperiode im Mai und Juni noch gepflanzt werden und haben gute Chancen, noch anzuwachsen. Preislich liegen sie im Mittelfeld zwischen wurzelnackten und getopften Bäumen. Der Jutesack kann und sollte übrigens beim Pflanzen mit eingegraben werden, da er verrottet. Jute ist ein reines Naturprodukt. Manche Gärtnereien und Baumärkte verwenden allerdings Synthetikfasern, welche praktisch nicht verrotten. Diese sollten daher vor dem Pflanzen entfernt werden.
Standortwahl beim Obstbaumsetzen
Der Standort ist von grundlegender Wichtigkeit für das Gedeihen des Baumes. Ja nach Art und Sorte sind die Ansprüche an den Standort jedoch sehr verschieden. Steinobst wie Marillen und Pfirsiche gedeihen sehr gut, wenn sie vor einer Hauswand oder Mauerseite gepflanzt werden. Die vom Mauerwerk reflektierte Wärme begünstigt das Wachstum und schützte den Baum im Herbst und Frühjahr vor Frösten, falls er bereits ausgetrieben oder sein Laub noch nicht abgeworfen hat. Im Übrigen bietet es sich an, für den Standort eine nach Osten oder Westen gerichtete Mauer zu wählen. Bei einer Südmauer würde der Baum im Frühjahr sehr zeitig austreiben und blühen, läuft dadurch aber wiederum Gefahr, durch Fröste geschädigt zu werden.
Weiterhin sollte der Standort möglichst windgeschützt sein. Denn bei regelmäßiger Einwirkung von starkem Wind kann der Baum ein schiefes Wachstum entwickeln. Zudem können kräftige Windböen bei alten Bäumen schnell dazu führen, dass Äste ausreissen. Auch wird durch Windeinwirkung immer eine größere Menge an Obst zu Boden fallen, als dies bei einem windgeschützten Standort der Fall wäre.
Beim Einsetzen des Baums ist darauf zu achten, dass das Erdloch ausreichend Platz für den Wurzelballen gewährt. Hierfür reicht allerdings ein Abstand von 2-3 cm ringsherum völlig aus. Das Erdreich sollte keine großen Steine aufweisen, die das Wurzelwachstum einschränken könnten. Beim Einsetzen des Baums darf die Veredelungsstelle nicht unter die Erde gelangen.
Vom Beimischen von Mist oder Kompost zur Erde ist abzuraten, da hierdurch die empfindlichen jungen Wurzeln geschädigt werden können. Erst wenn der Baum nach 2-3 Jahren angewachsen ist, kann gedüngt werden. Ein Substrat, das reich an Humus ist, kann allerdings für das Anpflanzen empfohlen werden. In der ersten Zeit ist eine gute Wasserversorgung für den Baum besonders wichtig. Um diese zu unterstützen, kann die Erde rings um den Stamm zu einem Giessrand angehäufelt werden. In den ersten Jahren profitieren die Bäume von einer Stütze. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Bäume gut und gerade anwachsen und die Wurzeln nicht bei Windböen ausgerissen werden. Zum Anbinden sollte eine Schnur aus Naturfasern verwendet werden.
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