Hügelbeet bepflanzen mit Videotipp

Junger Salat im Hochbeet

Hügelbeete werden in China schon seit Jahrhunderten auch für den feldmäßigen Anbau gebaut und bepflanzt. Bei uns wurde diese Methode dagegen erst in den 1960-er Jahren durch Hermann Andrä bekannt. Jahrelang probierte und verbesserte er die Anbaumethoden und der Autor Hans Beba machte sie mit seiner Schrift „Hügelkultur – die Gartenbaumethode der Zukunft“ bei uns bekannt. Inzwischen haben sich Hügelbeete bestens bewährt.


Videotipps für dein Hügelbeet

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Vorteile eines Hügelbeetes

Ein Hügelbeet hat zahlreiche Vorteile, vor allem ist seine Nutzfläche bis zu 1/3 größer als bei normalen Beeten. Dazu können sie an der Grundstücksgrenze mit einer geschickten Bepflanzung auch als Sicht- und Lärmschutzwall dienen. Hufeisenförmig angelegt, mit seinen Enden in südlicher Richtung, entsteht in der Mitte ein günstiges Kleinklima für empfindlichere Pflanzen.

Junges Gemüse
Junges Gemüse

Weitere Vorteile:

  • Länge und Höhe sind variabel
  • Der Boden ist locker und fruchtbar
  • Braucht bis zu 3 Jahren keine Düngung
  • Durch die Wärmeentwicklung im Inneren des Beetes verlängert sich die Vegetationszeit
  • Anbau und Ernte sind früher und länger möglich
  • Die Reihen können enger bepflanzt werden, da der Lichteinfall durch die Neigung besser ist

Es gibt aber auch ein paar Nachteile:

  • Bei anhaltender Trockenheit trocknen Hügelbeete schneller aus. Daher darfst du mit dem Gießen nicht zu lange warten.
  • Durch die Verrottung des Materials im Inneren des Beetes sackt es in den ersten 2 bis 3 Jahren zusammen, sodass du eine neue Schicht Kompost auftragen musst.
  • Schwachzehrer und nitratgefährdete Pflanzen wie etwa Salat und Spinat sollten erst ab dem 3. Jahr angepflanzt werden, da das Hügelbeet anfangs ein hohes Nährstoffangebot bietet, was die Nitrataufnahme fördert

Welcher Standort eignet sich für ein Hügelbeet?

Ein Hügelbeet sollte grundsätzlich in Nord-Süd Richtung angelegt werden. Ideal ist es für kleinere Gärten, da die Nutzfläche größer ist als bei normalen Beeten. Auch in Gegenden mit rauerem Klima bietet es durch die Wärmeerzeugung eine gute Lösung. Bei mageren, steinigen oder schweren Böden eignet es sich ebenfalls perfekt, denn durch den Aufbau des Hügelbeetes entsteht fruchtbare Erde.

Aufbau des Hügelbeetes

Die beste Zeit zum Anlegen des Hügelbeets ist der Herbst, dann können anfallende Zweige, Äste und grobes Pflanzenmaterial von Stauden und Gemüse dafür verwendet werden. Ideal zum bequemen Arbeiten am Beet sind eine Höhe von 70 bis 80 cm und eine Breite von 1,80 m. Die Länge richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten. Wird das Hügelbeet auf einer Wiese angelegt, sticht man die Rasensoden sorgfältig aus und legt sie zur weiteren Verwendung zur Seite.

Aufbau:

  • Spatentief wird die Breite von 1,8o m und einer beliebigen Länge ausgehoben
  • In diese Mulde gegen Wühlmäuse ein Drahtgeflecht legen
  • In die Grube etwa 50 cm breit und 40 cm hoch zerkleinerte Holzteile aus Ästen und Zweigen, grobes Pflanzenmaterial und eventuell geschredderte Holzabfälle einschichten
  • Zwischenräume mit Erde auffüllen
  • Darauf die Rasensoden mit dem Gras nach unten verteilen
  • Aus Laub, Gartenabfällen, Stroh oder Mist eine etwa 10 cm dicke Schicht aufbringen
  • Darüber eine Schicht mit gut 10 cm halbverrotteten Kompost
  • Den Abschluss bildet eine 15 cm dicke Schicht aus Gartenerde, vermischt mit feinem Kompost und Steinmehl

Hügelbeet – Tipps für die Einfassung

Um ein Wegschwemmen der Erde zu verhindern, kann das Hügelbeet mit Brettern eingefasst werden. Praktisch sind auch zusätzliche Trittplatten rundum. Durch die Verrottung der verwendeten Materialien sackt das Hügelbeet etwas ab, daher sollte man nach etwa drei Jahren erneut eine Schicht mit Kompost und Erde auftragen. Bis das Holz im Inneren verrottet ist, vergehen etwa sechs Jahre. Dann muss man das Beet von Grund auf neu aufbauen.

Da zum Bau des Hügelbeetes sehr viel Material an Ästen, Zweigen und groben Staudenabfällen gebraucht wird, können diese schon ab dem Frühjahr gesammelt werden.

Was kann über die Saison angepflanzt werden?

Grundsätzlich kannst du im Hügelbeet alles ansetzen, von Gemüse, Salate über Beeren, Kräuter und Blumen. Wird das Ganze noch in Mischkultur angebaut, ergibt es eine große Pflanzenvielfalt. Vor dem Aussäen bzw. Auspflanzen wird das Hügelbeet mit einer Hacke gelockert, ab dem 4. Jahr wird nochmals ungefähr 1 cm ausgereifter Kompost in den Boden eingearbeitet.

Grüner Spargel
Grüner Spargel

Allerdings sollte beachtet werden, dass Hügelbeete in den ersten zwei Jahren ein hohes Nährstoffangebot bieten und daher für Starkzehrerpflanzen wie Zucchini, Tomaten, alle Kohlarten, Gurken, Sellerie, Mangold, Lauch, Fenchel und Rote Bete ideal geeignet sind. Diese können mit Kräutern kombiniert werden, um Schädlinge fernzuhalten und das Wachstum zu fördern. Empfehlenswert ist es dabei, Tomaten und Gurken auf den Kamm des Beetes zu setzen, da sie dort am meisten Sonne bekommen. Zucchinipflanzen, die viel Platz brauchen, werden am Anfang bzw. Ende des Hügelbeetes gepflanzt. Alle anderen Gemüsepflanzen können in Reihen rundum gepflanzt werden.

Salat und Spinat im Hügelbeet

Salate und Spinat frühestens ab dem Herbst des zweiten Jahres anpflanzen! Durch das hohe Nährstoffangebot wäre ansonsten der Nitratgehaalt in den Pflanzen zu hoch. Möglich sind dann Wintersalate wie Endivie, Zuckerhut, Feldsalat und Radicchio. Im nächsten Frühjahr folgen dann Kopf-, Eis- und Pflücksalate. Auch Spinat, Erbsen, Zuckerschoten, Paprika, Karotten, Chicorée, Rettiche, Bohnen, Zwiebel, Knoblauch, Lauchzwiebel, Kartoffeln und Zuckermais können dann gepflanzt werden, ebenso Erdbeeren. Beliebt sind inzwischen auch Topinambur, schon wegen der hohen, Sonnenblumen ähnlichen Blüten, doch sollte bei diesen eine Wurzelsperre angebracht werden, da sie sich stark ausbreiten.

Die Bepflanzung richtet sich natürlich nach dem jeweiligen Bedarf und den persönlichen Vorlieben. Grundsätzlich ist aber darauf zu achten, dass im 1. und 2. Jahr keine Schwachzehrer wie Salate und Spinat angebaut werden dürfen.

Kräuter, Ringelblumen, Tagetes und andere nicht zu hohe Sommerblumen vervollständigen das Hügelbeet. Sie schützen vor Schädlingen an Pflanzen und in der Erde. Auch als Futter für Insekten und Schmetterlinge sind sie ideal. Außerdem erfreuen diese Blumen das Auge und die Sinne.

Hinweis zu diesem Artikel:

Nicht alles auf dieser Seite wird direkt von uns geschrieben. Leider fehlen uns dazu bei all den Aufgaben im Glashaus und dem Betreiben der Garteln-Plattformen wie Videoproduktion, Fotografie  und technische Weiterentwicklung die zeitlichen Ressourcen.  Manchmal helfen Freunde und Verwandte aus und manchmal greifen wir auf externe Partner und Experten  zurück. Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Autorin „hortensie“ von der Plattform „textbroker“ entstanden. Wir bedanken uns an dieser Stelle auch bei ihr für diesen tollen Inhalt.