Chilis sorgen bei zahlreichen Gerichten für eine gewisse Schärfe bzw. das gewisse Etwas. Vor allem frische und unbehandelt Schoten haben einen sehr intensiven Geschmack. Mit etwas Geschick lassen sich Chilis auch im eigenen Garten oder am Balkon von euch anbauen. Im folgenden Beitrag erklären wir euch, Schritt für Schritt, den Weg zur eigenen Chili-Ernte.
1. Die verschiedenen Chili-Sorten
Insgesamt gibt es weltweit mehrere Hundert unterschiedliche Chili-Sorten. In dem Bestimmungsbuch Peppers of the World werden mehr als 350 Exemplare vorgestellt. Jede dieser Sorten hat eine spezielle Entdeckungsgeschichte vorzuweisen. Wir in der Gärtnerei bauen sehr gerne die Sorten Jalapeño, Gaucho und Habanero an.
2. Wann solltet ihr mit dem Anbau von Chili beginnen
Ursprünglich stammen Chilis aus Gebieten, in denen ein heißes Klima vorherrscht. Daher solltet ihr das Nachtschattengewächs an einen sonnigen und hellen Standort im Garten pflanzen. Im Januar oder Februar könnt ihr bereits mit der Anzucht beginnen. Um die Keimung zu begünstigen empfehlen wir euch ein kleines Zimmergewächshäuser oder eine Heizmatte. Sobald die Gefahr für Bodenfrost vorbei ist, also hierzulande nach den Eisheiligen Mitte Mai, könnt ihr die jungen Pflanzen in das Beet im Freien setzten. Auch im Hochbeet oder Kübel werden sich Chilipflanzen wohlfühlen. Achtet bei dem Substrat auf eine Kombination aus qualitativ hochwertiger Gartenerde, Kompost, Perlit und Sand.
3. Düngen von Chilipflanzen – Was müsst ihr beachten
Chilipflanzen benötigen Stickstoff um wachsen zu können. Dieser wird von den Wurzelenden aufgenommen und sorgt für ein geregeltes Wachstum. Wenn es zu einem Stickstoffmangel kommt, können die Pflanzen sich nicht richtig entwickeln und bilden deutlich weniger Blüten und Schoten aus. Der Dünger sorgt dafür, dass sich die Blätter optimal entwickeln können. Achtet bei der Auswahl des Düngers darauf, dass Kalium enthalten ist. Kalium erbessert die Wasserversorgung und stärkt die Pflanzen. In etwa alle 14 Tage solltet ihr eure jungen Pflanzen mit Flüssigdünger versorgen. Sobald die Blütezeit beginnt und sich die ersten Früchte bilden, wird die Pflanze anspruchsvoller und sollte jede Woche gedüngt werden. Falls ihr Chilis am Balkon bzw. einem Kübel kultiviert, könnt ihr auch auf herkömmlicher Tomatendünger zurückgreifen.
4. Tipps bei Schädlingsbefall und Krankheiten
Chili-Pflanzen werden häufig von Läusen und Spinnmilben befallen. Wenn die Witterung sehr warm und feucht ist, kann auch die sogenannte Weiße Fliege zu sehen sein. Spinnmilben fliehen automatisch, wenn die Luftfeuchtigkeit erhöht wird. Um Läuse zu vertreiben, kann ein Gemisch aus Wasser und Schmierseife auf die Pflanzen gesprüht werden. Die Weißen Fliegen könnt ihr mit sogenannten klebrigen Gelbtafeln in den Griff bekommen.
5. Chili-Saatgut – So erntet ihr Samen für die nächste Saison
Um ‚Saatgut für die nächste Saison zu gewinnen braucht ihr, wenig überraschend, zunächst vollreife Früchte. Diese müsst ihr vorsichtig mit einem scharfen Messer aufschneiden, sodass die Kerne und das Fruchtfleisch zu erkennen sind. Bei scharfen Sorten wie dem Caroliner Reaper solltet ihr unbedingt Handschuhe tragen und aufpassen dass ihr euch nicht ins Gesicht greift. Der bloße Kontakt mit der Haut kann schon zu schweren Reizungen führen. Nach dem Entfernen der Kerne solltet ihr euch auf jeden Fall gründlich die Hände waschen. Wenn ihr kleine Kinder habt, achtet drauf dass dies Früchte für Kinderhände unerreichbar sind!
Mit einem Teelöffel könnt ihr die Samenkörner aus dem Fruchtkörper schaben. Anschließend werden diese einige Tage auf etwas Küchenpapier an einen warmen und trockenen Platz gelegt. Im Winter oder Herbst eignet sich ein Ort in der Nähe einer Heizung. Auf diese Weise werden sie Samen ideal getrocknet. Nach einigen Tagen sollte sie trocken genug sein und ihr könnt das so gewonnene Saatgut in einem luftdicht verschließbaren Behälter (Marmeladeglas oder Verschließbare Kunststoffbehälter) im Kühlschrank aufbewahren. Gekühlt könnt ihr die Chilisamen einige Monate oder sogar Jahre lagern, die Keimfähigkeit bleibt so erhalten.
Videotipp Chilianbau in der Gärtnerei
Hallo, ich bin Johannes, leidenschaftlicher Fotograf, Videograf und Blogger hinter den meisten Inhalten auf dieser Seite. Fast alle Fotos hier stammen aus meiner Kamera, und bei den Videos kümmere ich mich um die Dreharbeiten sowie den Schnitt, bevor sie auf unseren YouTube-Kanal wandern. Beruflich bin ich in der Welt der Tourismuswerbung und des Internets zu Hause. Dort beschäftige ich mich mit Themen wie KI, TKP, CTR, – kryptischen Kürzeln, die die digitale Werbewelt regieren.
An den Wochenenden bin ich gerne mit der Familie unterwegs, besuche Severin im Glashaus und plane neue Videos und bespreche Gartentrends. Mit der Zeit habe ich mir ein wachsendes Wissen über Pflanzen angeeignet und hoffe, eines Tages einen eigenen kleinen Garten anzulegen. Wenn du Fragen zu meinen Projekten, Fotos oder Videos hast, schreib mir gerne!
Interessanter Beitrag! Chilli habe ich auch noch nie angepflanzt oder von jemanden gehört, der das tut. Wir haben es im Büro auch mal mit Salat, Tomaten und Kapuzinerkresse versucht und auch einen Magazinbeitrag darüber veröffentlicht: https://www.mach-mal.de/magazin/107/julia-und-kathreen-packen-es-an-projekt-pflanzen-aussaeen-im-buero Liebe Grüße, Kathreen von „Mach mal“