Der Bonsai hat eine lange Tradition und ist mittlerweile auch in Europa ein beliebtes Hobby. Bei der Aufzucht und Pflege gilt es jedoch, einige Dinge zu für euch zu beachten.
Die Geschichte des Bonsai
Die Bonsaikunst hat eine lange und faszinierende Tradition. Sie stammt ursprünglich aus der Gartenkunst des alten Chinas und entwickelte sich während der frühen Han-Dynastie. Bereits um 200 n. Chr. wurden die ersten Bäume in Töpfen gezüchtet, die allerdings noch deutlich größer waren als die heutigen Bonsais. Nach Japan kam die Bonsaikunst durch buddhistische Mönche und wurde dort über viele Jahrhunderte weiter verfeinert.
Ihren ersten großen Auftritt in der westlichen Welt hatte die Bonsaikunst 1867 auf der Weltausstellung in Paris. Seitdem erfreut sie sich weltweit wachsender Beliebtheit und wird heute auf der ganzen Welt praktiziert.
Der richtige Standort für Bonsai
Bonsais können sehr alt werden, wenn du sie richtig pflegst. Wir haben Freunde die bereits über 30 Jahre Bonsai im Garten kultivieren. Da sie empfindlich sind, ist das jedoch nicht immer einfach. Um deinen Bonsai möglichst lange gesund zu halten, ist ein idealer Standort besonders wichtig. Dieser sollte unbedingt im Freien sein und gleichmäßige Lichteinstrahlung ermöglichen. Achte darauf, dass der Bonsai nicht nur von einer Seite Sonne bekommt, da er sonst auf Dauer Schaden nimmt. Halte ihn keinesfalls im Zimmer. Der perfekte Standort ist auf Brusthöhe – so kannst du grundlegende Arbeiten wie Schneiden und Drahten einfacher durchführen.
Sorge dafür, dass sich unter dem Topf kein Wasser ansammelt, um Staunässe zu vermeiden. Während der kalten Wintermonate braucht dein Bonsai besondere Aufmerksamkeit. Schütze ihn vor Frost, indem du ihn in eine Kiste stellst, die mit Nadelstreu gefüllt ist und Abflusslöcher besitzt. Stelle sicher, dass keine kalten Winde in die Kiste eindringen. Wenn der Wurzelballen einfriert, werden die oberen Pflanzenteile nicht mehr ausreichend mit Wasser versorgt, was dem Bonsai erheblich schadet.
Gießen und Düngen von Bonsai
Damit dein Bonsai gut gedeiht, musst du ihn regelmäßig mit Wasser versorgen. Dabei gibt es ein paar grundlegende Dinge zu beachten. Gieße deinen Bonsai nur dann, wenn er tatsächlich Wasser benötigt. Der richtige Zeitpunkt zeigt sich an der Erde: Ist sie trocken und bröselig, solltest du gießen. Kontrolliere die Feuchtigkeit mindestens zweimal täglich, besonders an sonnigen Tagen, da der Bonsai dann viel Wasser benötigt. Achte darauf, ihn nicht zu überwässern, denn das kann dazu führen, dass die Wurzeln faulen und keine Nährstoffe mehr aufnehmen können. Wenn dein Bonsai braune Blätter bekommt, ist das ein deutliches Zeichen für zu viel Wasser.
Zum Düngen deines Bonsais eignet sich Volldünger besonders gut. Er liefert mit Natrium, Kalium und Phosphor die wichtigsten Nährstoffe, die dein kleiner Baum braucht, um gesund zu bleiben und kräftig zu wachsen.
Schneiden und Drahten
Je nachdem, ob du einen Laub- oder Nadelbaum pflegst, musst du beim Rückschnitt unterschiedlich vorgehen. Bei Laubbonsais entfernst du alle trockenen und störenden Triebe. Zu lang gewordene Triebe schneidest du so zurück, dass sie sich in die Länge der übrigen Triebe einfügen. Bei Nadelbonsais entfernst du alle Triebe, die nach unten wachsen, und achtest dabei darauf, Knospen und Nadeln nicht zu verletzen. Spezielle Zangen und Scheren erleichtern dir den Rückschnitt.
Wenn du möchtest, dass dein Bonsai in eine bestimmte Richtung wächst, solltest du ihn drahten. Dafür nutzt du am besten Aludraht, den du in etwa 45°-Windungen um den gewünschten Ast wickelst. Achte darauf, den Draht nicht zu straff zu ziehen, damit er nicht in die Rinde einschneidet und Narben hinterlässt.
Wann solltest du den Bonsai drahten?
Der beste Zeitpunkt fürs Drahten ist meist im Frühjahr, je nach Baumart kann aber auch der Herbst oder Winter geeignet sein. Kontrolliere regelmäßig, ob der Draht zu eng wird, und entferne ihn rechtzeitig mit einer Drahtzange – bei Nadelgehölzen oft nach etwa vier bis sechs Wochen, bei Laubbäumen dauert es meist länger. Sei beim Entfernen des Drahts besonders vorsichtig, um den Baum nicht zu beschädigen.
Welches Werkzeug brauch man für einen Bonsai
Für die Pflege deines Bonsais benötigst du spezielles Werkzeug, um präzise arbeiten zu können. Eine Bonsai-Schere ist ideal, um Zweige und Blätter sauber zu schneiden. Mit einer Konkavzange entfernst du Äste, ohne sichtbare Narben zu hinterlassen. Drahtzangen helfen dir, den Draht zu kürzen, den du zum Formen der Äste verwendest. Ein Wurzelhaken ist nützlich, um die Wurzeln beim Umtopfen zu entwirren. Außerdem solltest du Draht in verschiedenen Stärken, eine Pinzette für feine Arbeiten und ein Substrumsieb zum Reinigen der Erde bereithalten. Achte darauf, dass deine Werkzeuge scharf und von guter Qualität sind!
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Welche heimischen Laubbäume eigenen sich besonders gut als Bonsai?
Bonsai können grundsätzlich aus nahezu allen Laubbäumen gezogen werden, solange diese bestimmte Kriterien erfüllen: Sie sollten schnittverträglich sein, die Fähigkeit zur Regeneration besitzen und eine ansprechende Wuchsform haben.
1. Ahorn-Arten (Acer)
- Feldahorn (Acer campestre): Sehr robust, kleine Blätter, ideal für Bonsai.
- Spitzahorn (Acer platanoides): Verträgt Schnitt gut, größere Blätter.
- Bergahorn (Acer pseudoplatanus): Lässt sich gut formen, benötigt jedoch Blattschnitt für kleinere Blätter.
2. Hainbuche (Carpinus betulus)
- Sehr anpassungsfähig, feine Verzweigung, kleine Blätter. Perfekt für detaillierte Gestaltungen.
3. Rotbuche (Fagus sylvatica)
- Schöne, glatte Rinde und elegante, längliche Blätter. Braucht etwas mehr Geduld beim Wachstum.
4. Eiche (Quercus)
- Stieleiche (Quercus robur): Charakteristische, markante Äste. Eignet sich gut für größere Bonsai.
- Traubeneiche (Quercus petraea): Ähnlich wie die Stieleiche, mit kleineren Eicheln.
5. Birke (Betula pendula)
- Birke hat eine attraktive weiße Rinde, aber der Baum is tetwas anspruchsvoll in der Pflege als Bonsai.
6. Linde (Tilia)
- Winterlinde (Tilia cordata): Kleine herzförmige Blätter, gut für Bonsai geeignet.
- Sommerlinde (Tilia platyphyllos): Größere Blätter, benötigt mehr Blattschnitt.
7. Esche (Fraxinus excelsior)
- Schöne, fiederartige Blätter, robust und relativ einfach zu formen.
8. Ulme (Ulmus)
- Feldulme (Ulmus minor): Sehr beliebte Wahl für Bonsai, fein verzweigt, kleine Blätter.
9. Weißdorn (Crataegus)
- Charakteristische Blätter, dichte Verzweigung, oft mit attraktiven roten Früchten.
10. Hain-Rosen (Rosa canina und andere Wildrosen)
- Heimische Wildrosen eignen sich gut für Bonsai, besonders wegen der kleinen Blätter und der Möglichkeit, Blüten und Früchte zu entwickeln.
11. Erle (Alnus glutinosa)
- Gute Anpassungsfähigkeit, feine Verzweigung, bevorzugt feuchteren Boden.
12. Kastanie (Aesculus hippocastanum)
- Eignet sich für größere Bonsai-Formate, braucht Blattschnitt wegen der großen Blätter.
13. Weide (Salix)
- Trauerweide (Salix alba ‚Tristis‘): Ideal für hängende Formen, aber regelmäßiger Schnitt nötig.
Diese Bäume eignen sich aufgrund ihrer Wuchsform, Anpassungsfähigkeit und Blattgröße besonders gut für die Bonsai-Zucht. Viele von ihnen haben eine natürliche Schönheit und lassen sich durch geeignete Techniken wie Drahten, Schneiden und Wurzelschnitt gut formen.
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