Kaum brechen die ersten warmen Monate des Jahres an, zieht in den meisten Haushalten wieder einmal ein absoluter Quälgeist ein. Die Rede ist natürlich von den Fruchtfliegen, die sich scheinbar aus dem Nichts heraus vermehren und jede Küche nicht selten zu Dutzenden bevölkern. Das ist nicht nur ein äußerst unschöner Anblick, sondern auch nicht gerade hygienisch. Wie also kann man die Schädlinge beseitigen? Oder besser noch verhindern, dass die Fliegen sich überhaupt in den eigenen vier Wänden breitmachen.
Woher kommen Fruchtfliegen
Fruchtfliegen scheinen tatsächlich aus dem Nichts zu kommen. Wo am einen Tag noch nichts zu sehen ist, schwirren auf einmal ganze Schwärme umher. Besonders in der warmen Jahreszeit sind die Bedingungen für die Ausbreitung der Plagegeister hervorragend. Das Einfallstor für die 2 bis 4 Millimeter großen Fruchtfliegen ist in der Regel frisches Obst, auf dem sich die Tiere bevorzugt niederlassen.
Kein Wunder, dass die Fruchtfliegen auch Obstfliegen genannt werden. Beim Obstkauf oder der Ernte im Garten holen wir uns die Tiere allerdings nicht direkt ins Haus, sondern meist lediglich deren Eier, die bevorzugt an schwer zugänglichen oder beschädigten Stellen von Früchten abgelegt werden. Jeder Apfel kann also potentiell ein trojanisches Pferd sein.
Trojanisches Pferd deshalb, weil sich die Plage schlagartig verbreitet. Sobald nämlich die ersten Fliegen geschlüpft sind, entwickeln sich diese rasend schnell und suchen sich zeitnah einen neuen Brutplatz. Der Obstkorb und der Hausmüll kommen den Tieren da wie gerufen. Und da jedes Fruchtfliegenweibchen bis zu 500 Eier am Tag legt, können über Nacht ganze Schwärme entstehen. Wie aber wird man die Tiere effektiv wieder los?
Eine fruchtige Fliegenfalle für Fruchtfliegen
Im übertragenen Sinne lassen sich Fruchtfliegen auch mit ihren eigenen Waffen schlagen, nämlich mit dem Duft von Obst. Für diese selbstgebaute Fliegenfalle braucht es neben Orangensaft lediglich einige Hausmittel. Damit die Falle eine möglichst große Oberfläche hat, sollte ein möglichst flaches und breites Schüsselchen verwendet werden.
Dort hinein wird ein wenig Orangensaft gefüllt. Hinzu kommt nun neben einer Prise Zucker auch ein Schuss Essig. Letzterer lockt die Quälgeister ebenfalls an wie das Licht die Motten. Abschließend braucht es nun noch einen Tropfen Spülmittel. Dieser nimmt der Flüssigkeit die Oberflächenspannung und sorgt dafür, dass die Fliegen in der Falle untergehen.
Wein gegen Quälgeister
Wer sich nicht die Arbeit machen möchte, eine Falle mit Fruchtsaft und Co zu bauen, der kann auch einfach ein wenig Wein verwenden. Ebenso wie wir Menschen scheinen Fruchtfliegen nämlich auch große Freunde edler Tropfen zu sein. Am besten funktioniert das Ganze übrigens mit lieblichem Rotwein. Ein Glas Rotwein neben dem Obstkorb oder Mülleimer wirkt ebenso Wunder die die selbstgebaute Spüli-Falle.
Technische Maßnahmen gegen Obstfliegen
Technikfreunde können den Plagegeistern natürlich auch auf andere Weise auf die Pelle rücken. Der Klassiker ist dabei sicherlich die elektrische Fliegenklatsche, mit der sich die eher langsamen Tiere gut fangen lassen. Jedenfalls, sofern die Maschen eng genug sind. Allerdings ist an dieser Stelle natürlich aktive Arbeit nötig. Wer nicht selbst auf die „Jagd“ gehen möchte, der greift zum elektrischen Fruchtfliegenfänger für die Steckdose.
Diese Geräte locken die Plagegeister mit Duftstoffen an und beseitigen die Schädlinge meist per Stromschlag. Eine dritte Möglichkeit, aber ehrlicherweise nur eine kurzfristige Notlösung, ist der Haartrockner. Hält man die Rückseite des Geräts in die Nähe der Stelle des Befalls, werden die Fruchtfliegen eingesaugt und im Inneren der Heizspirale verbrannt. Das allerdings sollte man nur mit einem Fön probieren, der ohnehin ausgemustert werden soll.
Der Klassiker – die fleischfressende Pflanze
Wer auf eine „biologische“ Waffe im Kampf gegen die Fliegenplage setzen möchte, kann sich auch ein paar fleischfressenden Pflanzen besorgen. Exemplare wie der Sonnentau, das Fettkraut oder die Venusfliegenfalle sind nicht nur dekorativ, sondern helfen auch, den Bestand der Fliegen deutlich zu dezimieren. Um alle Fliegen loszuwerden, reicht eine solche Pflanze allerdings nicht aus, als sinnvolle Ergänzung jedoch schon.
Die schonende Methode mit der Lebendfalle
Tierfreunde müssen Fruchtfliegen nicht unbedingt töten, denn auch Lebendfallen sind schnell gebaut. Dazu wird in ein Glas lediglich ein wenig Essig, Wein oder Bier gefüllt. Das Glas wird nun mit einer Lage Frischhaltefolie abgedeckt, die wiederum mit Klebeband oder einem Haushaltsgummi fixiert wird. Damit nun die Fliegen auch in die Falle gehen, braucht es nun noch ein paar Löcher in der Folie.
Diese sollten allerdings nicht zu groß sein, damit die Quälgeister nicht wieder verschwinden können. Alternativ funktioniert auch eine Bananenschale in einer Plastiktüte. Sobald die Bananenschale nach wenigen Stunden dutzende Fliegen angezogen hat, muss nur noch die Tüte geschlossen und ins Freie befördert werden.
Wie kann ich der Plage effektiv vorbeugen?
Am besten ist es natürlich, die Fruchtfliegen gar nicht erst ins Haus gelangen zu lassen. Um das Risiko zu reduzieren, reichen einfache Maßnahmen wie das gründliche Abwaschen von Obst direkt nach dem Einkauf aus. Gerade im Sommer ist es ebenfalls besser, den Hausmüll lieber einmal zu oft als einmal zu wenig raus zu bringen. Beschädigtes oder bereits gärendes Obst gehört ebenfalls schnellstmöglich aus dem Verkehr gezogen. Sowohl der Hausmüll als auch beschädigtes Obst sind nämlich ein idealer Brutplatz für die nächste Fruchtfliegenplage.