Ob Roh, als Sauce oder als Klassiker in der Kombination mit Basilikum und Mozzarella, die Tomate ist eine vielseitige Pflanze und fest in der mitteleuropäischen Küche vertreten. Die Tomate kam Ende des 14. Jahrhunderts durch Christoph Kolumbus von Amerika nach Europa. Die Kultivierung der Tomate in Europa fand allerdings erst ab dem 16. Jahrhundert in Italien statt, weshalb sie dort wohl auch sehr stark in der Küche verankert ist.
Charakteristisch für die Tomate ist ihr hoher Wasseranteil. Sie enhält aber auch verschiedene Mineralstoffe wie Zink, Magnesium oder Eisen sowie die Vitamine C, Vitamin E und Vitamin B6. Darüber hinaus enthält die Tomate einige sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide
Der Termin der Anzucht der Tomate hängt davon ab, ob ihr die Anzucht im Haus auf einer Fensterbank oder in einem Gewächshaus beginnen wollt
Übersicht
- Tomaten vorziehen und pikieren
- Wann kommen Tomaten ins Freiland
- Pflege von Tomaten
- Ausgeizen von Tomaten
- Tipps für die Ernte
- Krankheiten und Schädlinge
- Saatgut gewinnen
1. Tomaten vorziehen und pikieren
Bei der Anzucht bzw. dem Vorziehen von Tomaten in einem Gewächshaus oder auf der Fensterbank könnt ihr ab März beginnen aber auch Anfang Arpil ist noch Zeit dafür. Für die Anzucht im Garten benötigt ihr einen hellen und frostgeschützten Platz. Um schöne und kräftige Pflanzen zu erhalten, ist das die beste Variante. Allerdings solltet ihr beachten, dass die jungen Tomatenpflanzen über Nacht ins Haus müssen um keine bleibenden Frostschäden davonzutragen. Tomaten sind Dunkelkeimer, der Samen muss also mit Erde bedeckt sein damit er keimen kann. Außerdem benötigt die Pflanze zwischen 18° und 25° Grad um zu keimen.
Wenn ihr für die Anzucht der Tomaten die Fensterbank in Ihrer Wohnung wählt, beginnt die Aussaat bereits Ende Februar. Der Nachteil hierbei ist allerdings, dass die Pflanzen in der Regel weniger Licht erhalten. Sollten die jungen Pflanzen nach einer Seite kippen, ist der gewählte Standort zu dunkel. Nach ungefähr drei Wochen ist der Zeitpunkt gekommen um die Tomatenpflanzen zu pikieren, das heißt die jungen Pflanzen in einzelne Töpfe zu vereinzeln.
2. Wann kommen Tomaten ins Freie
Ende Mai bzw. nach den Eisheiligen könnt ihr dann die Tomatenpflanzen in den Garten setzen. Generell bevorzugen die Tomaten einen sandigen Lehmboden. Achtet darauf, dass der gewählte sonnige Standort nicht zu feucht ist und vergesst nicht, die Tomaten gut zu düngen. Ab einer gewissen Wuchshöhe droht die Pflanze zu kippen und zu brechen. Bindet deshalb die Pflanzen idealerweise an einen Stab oder Spalier, um ihnen Halt zu geben, wir im Glashaus verwenden Schnüre, die wir an die Decke binden.
3. Was muss man bei der Pflege von Tomatenpflanzen beachten?
Tomatenpflanzen sind recht einfach in der Aufzucht und bedürfen wenig zusätzlicher Pflege, wenn sie weitestgehend vor Wind und Regen geschützt an einem sonnigen Platz stehen. Allerdings ist es sinnvoll, die Pflanzen bei Regen zusätzlich mit einer Plane abzudecken. Achtet darauf, dass die Plane die Pflanzen nicht berührt und entfernt diese nach dem Regen wieder. Wer möchte, kann Tomaten ausgeizen.
4. Ausgeizen von Tomaten
Beim Ausgeizen von Tomaten werden die jungen Seitentriebe der Pflanze entfernt, um eine reiche Tomatenernte zu erhalten. Die Kraft der Tomatenpflanze konzentriert sich dadurch auf die Haupttriebe. Gießt die Pflanzen regelmäßig und lasst den Boden nie komplett austrocknen. Wichtig beim Gießen der Tomatenpflanzen ist, dass ihr nur von unten die Pflanzen mit Wasser versorgt. Feuchte Sommer mit viel Regen sind in der Regel schlecht für die Tomatenernte.
Unser Videotipp zum Ausgeizen von Tomaten
5. Was muss man bei der Ernte von Tomaten beachten?
Achtet bei der Ernte eurer Tomaten darauf, dass diese erst dann geerntet werden, wenn sie vollständig ausgereift sind. Denn je länger eine Tomate an der Pflanze reift, um so besser und intensiver ist ihr Geschmack. Allerdings ist es ratsam, die noch verbliebenen grünen Tomaten im Herbst zu ernten. Grünte Tomaten könnt ihr an einem dunklen Ort in eurer Wohnung oder Haus nachreifen lassen. Um die Tomaten zu ernten, knickt diese an der verdickten Stelle am Stängel nahe der Frucht ab.
Unser Videotipp zur Ernte von Tomaten
6. Krankheiten bei Tomaten
Eine der häufigsten Krankheiten der Tomatenpflanzen ist die Kraut- und Braunfäule. Diese typische Krankheit bei Tomaten entsteht, wenn sie übermäßiger Feuchtigkeit und Nässe ausgesetzt werden. Ihr erkennt diesen Befall an den eingerollten schwarz verfärbten Blättern und die Früchte werden braun und beginnen zu faulen. Zwei weitere typische Krankheiten mit ähnlichem Verlauf sind die Dürrfleckenkrankheit sowie die Frucht- und Stängelfäule. Verantwortlich sind in beiden Fällen Pilze, die durch Feuchtigkeit und Wind übertragen werden. In allen drei Fällen ist es wichtig, die befallenen Pflanzen zu entfernen und die verwendeten Stäbe oder Spaliere gründlich zu reinigen.
Befall von Mehltau bei Tomaten
Eine vierte häufige Krankheit ist der Echte Mehltau. Es handelt sich dabei um einen weißen und mehlartigen Pilz, der die Blätter und Stiele der Pflanzen befällt. Auch bei dieser Krankheit solltet ihr die befallenen Pflanzen sofort entfernen, um eine Ausbreitung des Echten Mehltaus zu verhindern.
7. Wie könnt ihr selbst Samen von Tomaten gewinnen?
Verwendt nur die reifen und kräftigen Tomaten, um Saatgut zu gewinnen. Für die Anzucht mehrerer Pflanzen reicht der Samen einer Tomate. Schneidet diese in vier Stücke und schabt mit einem kleinen Löffel vorsichtig die Flüssigkeit mit dem enthaltenen Samen aus der Tomate. Verwendet am besten eine kleine Schüssel oder Schale zum Sammeln der Flüssigkeit.
Wenn ihr ausreichend Samen gesammelt habt, gebt die Flüssigkeit mit dem Samen in ein Sieb und spült ihn vorsichtig ab. Danach streicht den übrig gebliebenen Samen auf ein Küchenpapier. Lasst nun den Samen an der Luft trocknen. Wenn der Samen getrocknet ist, faltet das Küchenpapier und beschriftet es mit dem Namen der Tomatensorte. Verwahrt diesen am besten in einer Dose an einem kühlen und dunklen Ort auf. Tomatensaatgut bleibt somit bis zu acht Jahre keimfähig.
Bei dieser oben beschriebenen Methode benötigt der Samen bei der Aussaat länger als üblich, um in der Erde zu keimen. Verantwortlich hierfür ist seine natürliche keimhemmende Schicht, die ihn umgibt. Allerdings gibt es bei der Gewinnung des Saatgutes noch eine weitere Variante, die das Keimen des Samens beschleunigt.
Dazu müßt ihr den Samen, den ihr aus der Tomate gewinnt, in ein Glas mit Wasser geben. Stellt dieses Glas für drei Tage an einen warmen Ort und rührt einmal am Tag vorsichtig die Flüssigkeit um. Nach Ablauf dieser Zeit giest ihr die Flüssigkeit in ein Sieb und fangt den Samen mit einem Sieb auf. Durch diesen Vorgang löst sich die keimhemmende Schicht und der Samen keimt wesentlich schneller bei der späteren Aussaat.
Zur Gewinnung des Saatguts könnt ihr generell alle Sorten verwenden. Vorausgesetzt es handelt sich nicht um Hybridpflanzen.
Unser Videotipp zur Samengewinnung
Videotipp für den Tomatenanbau
Hallo, ich bin Johannes, leidenschaftlicher Fotograf, Videograf und Blogger hinter den meisten Inhalten auf dieser Seite. Fast alle Fotos hier stammen aus meiner Kamera, und bei den Videos kümmere ich mich um die Dreharbeiten sowie den Schnitt, bevor sie auf unseren YouTube-Kanal wandern. Beruflich bin ich in der Welt der Tourismuswerbung und des Internets zu Hause. Dort beschäftige ich mich mit Themen wie KI, TKP, CTR, – kryptischen Kürzeln, die die digitale Werbewelt regieren.
An den Wochenenden bin ich gerne mit der Familie unterwegs, besuche Severin im Glashaus und plane neue Videos und bespreche Gartentrends. Mit der Zeit habe ich mir ein wachsendes Wissen über Pflanzen angeeignet und hoffe, eines Tages einen eigenen kleinen Garten anzulegen. Wenn du Fragen zu meinen Projekten, Fotos oder Videos hast, schreib mir gerne!
Hallo Serverin,
das ist wirklich ein gelungener Beitrag zur Tomate geworden. Ich habe bisher noch nicht gewusst, dass man die Saat der normalen Tomatenfrucht so einfach verwenden kann. Logisch ist es, aber manchmal kommt man nicht auf die einfachsten Dinge 🙂 Danke, dass du Step by Step alle wichtigen Punkte erläutert hast.
Eine Frage habe ich allerdings: Welchen Dünger kannst du für die Anzucht empfehlen? Meine Ernte war im vergangenen Jahr recht spärlich – das möchte in diesem Jahr verändern 🙂 Ich freue mich auf deine Antwort!
Janine
Hallo Janine! Tomaten benötigen reichlich Kalium, aber auch andere Mineralien.
Eine reichliche Stickstoffversorgung verursacht aber schnelles Wachstum das die Pflanzen anfällig für Schädlinge und Krankheiten macht.
Tomatendünger sollte folgende Inhaltsstoffe enhalten: Stickstoff,Phosphor,Magnesium, Schwefelund Spurenelemente wie Eisen, Bor und Mangan